Das Diplomatic Council ist gleich in mehrfacher Hinsicht zur UN Climate Change Conference COP28 engagiert. So sind die DC Mitglieder Frank Obrist und Jamal Qaiser auf der Konferenz in Dubai vor Ort präsent, um Gespräche zu führen und die Stimme für eine vernünftige Klima- und Energiepolitik zu erheben. Zudem hat DC Mitglied Jean Pütz zur COP28 die englische Ausgabe seines jüngsten Buches über eine globale Methanolwirtschaft vorgestellt. Sie trägt den Titel „Prosperity and Economic Growth without Regrets: Climate Rescue yes – Deindustrialization no” (ISBN 978-3-98674-104-4) und ist im Verlag der Denkfabrik Diplomatic Council erschienen.
Die DC Denker weisen anlässlich der COP28 darauf hin, dass 2022 der Anteil fossiler Energieträger am weltweiten Primärenergieverbrauch bei über 80 Prozent lag – der höchste Anteil seit 2013. Um das von der Internationalen Energieagentur (IEA) vorgegebene Ziel – die Reduzierung von Treibhausgasen bis 2050 auf Netto-Null – zu erreichen, müsste sich Berechnungen zufolge der Anteil fossiler Energieträger am weltweiten Primärenergieverbrauch bis dahin auf 40 Prozent halbieren. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), in diesem Jahr das Gastgeberland der UN Climate Change Conference, sind der drittgrößte Exporteur von Erdöl und der siebtgrößte Exporteur von Erdgas. Die VAE haben sich zwar verpflichtet, bis zum Jahr 2050 die Hälfte des eigenen Strombedarfs mit erneuerbaren Energien zu decken. Dennoch werden sie auf absehbarer Zeit ein bedeutender Produzent und Exporteur fossiler Energieträger bleiben.
Grünes Methanol statt fossiler Brennstoffe
An diesem Punkt setzt die Kernthese der DC Emissionäre in Dubai ein. Sie lautet: Grünes Methanol ist am besten geeignet, fossile Brennstoffe als Weltenergieträger abzulösen. Dazu sollte die Methanolproduktion in sonnenreichen Regionen rund um den Äquator erfolgen. Dort ist die für die Herstellung notwendige Sonnenenergie im Überfluss vorhanden. Da Methanol bei Normaltemperatur flüssig ist, könnte der Transport über die bereits bestehende Infrastruktur erfolgen, die heute für Erdöl genutzt wird: Pipelines, Tankschiffe und Tankwagen bis hin zur Bereitstellung an der Tankstelle in Form von E‑Fuels. Wie der Herstellungsprozess und die weltweite Verteilung funktionieren könnten, beschreibt Jean Pütz in seinem Buch. Die dazu notwendigen Technologien, Verfahren und Komponenten hat die von DC Mitglied Frank Obrist gegründete Obrist Group über Jahre hinweg entwickelt. Das Credo: Der Umstieg auf regenerative Energieträger wird weltweit nur gelingen, wenn sie kostengünstiger sind als fossile Brennstoffe.
Wüsten und brachliegende Flächen, auf denen Solarzellen und Methanolanlagen im großen Stil errichtet werden könnten, gibt es auf der Erde mehr als genug, beispielsweise in den VAE. Die Anlagen könnten weitgehend autark arbeiten, weil der Strom durch Photovoltaik vor Ort erzeugt wird und das für die Methanolproduktion notwendige Wasser, aus dem Wasserstoff hergestellt wird, überall auf der Welt aus der Luft gewonnen werden kann. Der Clou: Dabei wird der Luft Kohlendioxid (CO2) entzogen, so dass die globale Methanolwirtschaft klimaneutral arbeiten würde.
E-Fuels und Hyperhybrid
Ebenso geht es auf der COP28 um synthetische Kraftstoffe (E-Fuels), die im Grunde nichts anderes sind als grünes Methanol. Statt die eine Milliarde Autos, die mit Verbrennungsmotoren rund um den Globus unterwegs sind, durch batteriebetriebene Elektroautos zu ersetzen, ist es klima-, umwelt- und sozialverträglicher, die bestehende Fahrzeugflotte mit E-Fuels zu betanken. Die These dazu: Das Konzept der E-Autos, Strom in schweren Batterien zu speichern und diese ständig mitzuführen, ist grundfalsch. Die Energiespeicherung in Batterien ist aus physikalischen Gründen besonders ineffizient: So ist die Energiedichte von grünem Methanol etwa acht- bis zehnmal höher als bei der Stromspeicherung in Batterien.
Jean Pütz beschreibt in seinem zur COP28 vorgelegten Buch präzise das Prinzip eines sogenannten Hyperhybrid-Fahrzeugs, das zwar wie ein E-Auto von einem Elektromotor angetrieben wird, seine Energie aber nicht aus schweren Batterien, sondern aus einem extrem kompakten Verbrennungsmotor bezieht. Wird dieser mit E-Fuels betankt, fährt das Auto CO2-neutral. Das auf der COP28 vorgestellte und im Buch beschriebene Hyperhybrid-Konzept verbindet die Vorteile von Elektro- und Verbrennungsmotor: schnelle Beschleunigung, leises Surren und rasches Tanken statt zeitraubendem Aufladen.
UNO-Anerkennung für den Hyperhybrid
Das sehen offenbar auch die Vereinten Nationen so. So wurde der Hyperhybrid von der United Nations Industrial Development Organization (UNIDO) als Gewinner im Bereich der nachhaltigen Mobilität ausgezeichnet. Im „Winner Certificate“ heißt es: „This is to certify that ‚HyperHybrid – The Future of Sustainable Mobility‘ is the Most Promising Solution Award Winner in Energy Efficency Category“.”
„Wir freuen uns über die Anerkennung auf höchster Ebene“, bedankt sich DC Mitglied Frank Obrist. Die von dem Erfinder und Unternehmer gegründete Obrist Group ist auf Innovationen für globale, nachhaltige und CO2-neutrale Energiekonzepte fokussiert. Mit über 200 Patenten gehört sie zu den weltweit wichtigsten Innovatoren auf dem Gebiet nachhaltiger Energiekonzepte.
„Es ist gut, dass im DC Mitgliederkreis nicht nur innovative Konzepte zur globalen umwelt- und klimafreundlichen Energieversorgung geboren werden, sondern auch die dazugehörigen Technologien gleich mit entwickelt werden“, sagt Hang Nguyen, Secretary General des Diplomatic Council. Sie ergänzt: „Und es ist erfreulich, dass die Ergebnisse von der UNO schon im Vorfeld der COP28 eine deutliche Anerkennung erfahren.“