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Jean Pütz
Energiegipfel am 9. Juli online

Auf vielfachen Wunsch findet am 9. Juli (17-18:30 Uhr) eine deutschsprachige Version des „Global Energy Summit“ statt. Der deutsche Energiegipfet dreht sich ebenso wie der internationale Summit um das  transformative Potenzial von Wasserstoffderivaten wie Methanol als globale Energieträger.

Die Liste der Sprecher wird kontinuierlich erweitert. Fest zugesagt haben:

Jean Pütz, TV-Wissenschaftsjournalist, der in seinem Buch „Wohlstand und Wirtschaftswachstum ohne Reue“ (ISBN 978-3-98674-084-9) beschreibt, wie nachhaltig hergestelltes („grünes“) Methanol sämtliche fossilen Energieträger ersetzen kann

Frank Obrist, CEO Obrist Group, der ein industrie-fertiges Konzept zur Errichtung von Produktionsanlagen zur Herstellung von grünem Methanol entwickelt hat.

Joel Vogl, CEO und Co-Founder Infener, ist Experte der Wasserstoff-Elektrolyse und produziert mit Partnern den grünen Treibstoff e-SAF.

Moritz Brauchle, Geschäftsführer Africa GreenTec Madagaskar (Ostafrika), ist Experte für Erneuerbare Energien und mit zahlreichen Projekten in Afrika vertreten.

Die Moderation teilen sich DC Secretary Hang Nguyen und der Head of DC Mission South/East Africa, Felix Zuckschwerdt.

WEITERE INFORMATIONEN UND ANMELDUNG (KOSTENLOS)

oder klicken Sie am 9. Juli um 17:00 Uhr auf diesen Link:

https://us06web.zoom.us/j/81496062117?pwd=bfHJOMWtiN0Y8rQTs8VA1bsPEqLZiD.1

 

Background

Grünes Methanol ist am besten geeignet, fossile Brennstoffe als Weltenergieträger abzulösen. Dies ist eine Kernthese des neuen Buches "Wohlstand und Wirtschaftswachstum ohne Reue" des legendären TV-Wissenschaftsjournalisten Jean Pütz . Damit das gelingt, sollte die Methanolproduktion in sonnenreichen Gegenden rund um den Äquator stattfinden. Die für die Herstellung notwendige Solarenergie steht dort nämlich in Hülle und Fülle zur Verfügung. Da Methanol bei Normaltemperatur flüssig ist, könnte der Transport über die heute schon bestehende Infrastruktur erfolgen, die derzeit für Öl genutzt wird: Pipelines, Tankschiffe und Tanklaster bis hin zur Bereitstellung an der Tankstelle in Form von E-Fuels. Wie das Produktionsverfahren funktionieren und die weltweite Verteilung erfolgen kann, wird auf diesem Online-Event beschrieben.

Wüsten und brachliegende Flächen, auf denen Solarpanels und Methanolanlagen im großen Stil errichtet werden könnten, gibt es auf der Erde mehr als genug. Die Anlagen könnten weitgehend autark arbeiten, weil die Elektrizität durch Photovoltaik vor Ort erzeugt und der für die Methanolproduktion notwendige Wasserstoff überall auf der Welt aus der Luft gewonnen werden kann. Der Clou: Bei diesem Prozess wird der Luft mehr Kohlendioxid (CO2) entzogen, als bei der späteren Nutzung ausgestoßen wird, so dass die die globale Methanolwirtschaft CO2-negativ und damit klima-positiv funktionieren würde.

Die deutsch-österreichische Industriegruppe Obrist Group plant die Errichtung sogenannter Gigaplants, eine Art riesiger Solarparks, die jedoch keinen Strom liefern, sondern grünes Methanol. Die Vereinten Nationen unterstützen das Konzept. So hat die United Nations Industrial Development Organization (UNIDO) das Obrist-Konzept als „The Most Promising Solution Award Winner in Energy Efficency Category“ ausgezeichnet.

Die Spezifikationen der geplanten Gigaplants lesen sich gewaltig. Auf rund 280 Quadratkilometern Grundfläche sollen knapp vier Millionen Tonnen Methanol im Jahr hergestellt werden. Dies entspricht bei heutigen Energiepreisen einem Umsatzvolumen von etwa 4,3 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Die jährlichen Betriebskosten werden auf rund 340 Millionen Dollar beziffert, so dass ein Bruttogewinn von beinahe vier Milliarden Dollar im Jahr verbleibt. Die Baukosten für eine Gigaplant in Höhe von kalkulierten 18,6 Milliarden Dollar wären demnach in weniger als fünf Jahren eingespielt, was einer jährlichen Rendite auf die Kapitalkosten von über 21 Prozent entspricht.

Für das Klima wichtiger als die Rendite: Die Gigaplant soll jedes Jahr netto mehr als 6,2 Milliarden Tonnen an Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre entfernen. Damit arbeitet die gigantische Energiefabrik im großen Stil CO2-negativ – es wird mehr CO2 aus der Atmosphäre geholt als später bei der Nutzung des synthetischen Kraftstoffs Methanol zurückgegeben wird. Experten sprechen von Direct Air Capture (DAC).

Als Nebeneffekt entstehen dabei rund 228.000 Tonnen Kohlenstoff im Jahr, aus dem sich Kohlen­stofffasern oder Kunststoffe herstellen lassen, was die Wirtschaftlichkeit der Anlage steigert. Dem Klima kommen die über 6,5 Millionen Tonnen Sauerstoff zugute, die bei der Methanol­produktion in jedem Jahr in die Atmosphäre abgegeben werden.

Berechnungen zufolge werden rund 2.700 Gigaplants benötigt, um mit grünem Methanol die Nutzung fossiler Brennstoffe vollständig zu ersetzen. Die Gesamt­kosten zur Errichtung der sauberen Energiefabriken lägen bei fast 50.000 Milliarden bzw. 50 Billionen Dollar. Das ist zwar eine gewaltige Summe,aber angesichts eines weltweiten Umsatzes von etwa acht Billionen Dollar jährlich mit fossilen Brennstoffen keine Utopie.

Auf dem Energiegipfel am 9. Juli werden die Pros und Cons dieses Konzepts ebenso wie völlig andere Ansätze diskutiert. Die Teilnahme ist kostenfrei.

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