Thought Leadership
Es gilt längst als ausgemacht, dass sich die Berufstage von Fahrern – Bus, Lastwagen, Taxi – dem Ende nähern, weil sie durch selbstfahrende Autos abgelöst werden. Weniger offensichtlich scheint es zu sein, dass Berufe wie Makler, Verwaltungsangestellte, Allgemeinmediziner, Verkäufer, Bankangestellte, Journalisten, Händler oder Anwälte von der Digitalisierung akut gefährdet sind, erklärt Otto Schell, CEO The Diplomatic Council Otto Schell Institute for Digital Transformation (DCOS Institute).
Überall dort, wo es um Rollenspiele nach festgelegten Regeln geht, sollte man sich künstliche Intelligenz vorstellen, nicht wegdenken: Algorithmen statt Sachbearbeiter. Das heißt, der Großteil dieser Tätigkeitsfelder wird künftig von Software mit künstlicher Intelligenz bearbeitet werden.
Es sei beispielhaft auf die Oxford University verwiesen, die in einer Studie aus dem Jahr 2017 zu dem Schluss gelangt, dass über alle Branchen hinweg 47 Prozent aller Berufe durch Computer bzw. Software ersetzt werden können. In der Versicherungswirtschaft veranschlagt dieselbe Studie eine „Computerisierbarkeit“ von über 90 Prozent aller Jobs. Wohlgemerkt: Es wird immer noch Ärzte, Makler oder Anwälte geben – aber viel viel weniger als heute, und mit anderen Kompetenzen, in einem anderen Umfeld und mit anderen Verdienstaussichten. Die Digitalisierung wird Millionen von Arbeitsplätze vor allem in der White-Collar-Schicht – in der Regel die Mittelschicht – betreffen, viele davon für immer vernichten und unsere Gesellschaft nachhaltig verändern.
Der Begriff von der „Digitalen Revolution“ ist nicht übertrieben, er beschreibt schlichtweg unsere Zukunft, mit allen – und zwar enormen(!) – Chancen, aber eben auch mit Risiken.