Thought Leadership
Eine Umwälzung erwartet der DC Zukunftsforscher Lars Thomsen binnen zehn Jahren in der Robotik. Derzeit arbeiten Roboter vor allem in der Massenproduktion großer Firmen. Die Zukunft wird indes bei humanoiden Servicerobotern liegen, die praktisch alle Routinetätigkeiten im Haushalt erledigen, lautet die Prognose.
Künstliche Muskeln und künstliche Haut
Künstliche Muskeln und künstliche Haut sind schon heute weitgehend entwickelt, so dass die Angleichung der Humanoiden an das menschliche Aussehen und die menschliche Bewegung in den nächsten Jahren kein unlösbares Problem mehr sein wird. Zugleich fallen die Kosten für alle Komponenten und schon im Jahr 2024 könnte ein Haushaltsroboter nur noch rund 20.000 Euro kosten. Umgerechnet in eine Leasingrate von sagen wir 190 Euro monatlich wird die Wahl zwischen dem Zweitwagen und der täglichen Haushaltshilfe in vielen Fällen auf den Roboter fallen. 2028 wird der Markt für humanoide Roboter größer sein als der Automobilmarkt, sagt Lars Thomsen voraus.
Erst Ablehnung, dann Zustimmung
Der DC Zukunftsforscher gibt zu: Die meisten Menschen werden humanoide Roboter zunächst ablehnen, bevor sie einmal in einem Geschäft oder beim Nachbarn erleben, wie der Roboter aufräumt, sauber macht, den Tisch deckt, die Geschirrmaschine einräumt undsoweiter. Er zieht den Vergleich: Die meisten Menschen waren auch der festen Überzeugung, die bräuchten kein Smartphone, bis sie eines in der Hand hielten.
Unsere Gesellschaft steht Kopf
Zugleich warnt der Zukunftsforscher vor den gravierenden gesellschaftlichen Folgen, wenn menschliche Arbeitskraft zunehmend durch Roboter, selbstfahrende Autos und künstliche Intelligenz ersetzt wird. Software und Roboter beziehen keinen Lohn und stellen damit unsere gesamte Gesellschaft auf den Kopf.
Schließlich basiert unsere Gesellschaft zu einem großen Teil darauf, dass Menschen für ihre Arbeit Lohn beziehen und ein Teil davon über Steuern und Abgaben für gesellschaftliche Zwecke verwendet wird. Diese Entwicklung wird nicht nur Taxifahrer und Putzkolonnen betreffen, sondern auch viele Büroberufe, die sich das heute noch gar nicht vor stellen können oder schlichtweg die Augen davor verschließen.
Dampfmaschine 2.0
Technologische Revolutionen in der Dimension der künstlichen Intelligenz und der Robotik sind nicht neu für die Menschheit. Sie hat durch ihre Kreativität immer wieder Technologien entwickelt, die zu ihrer Zeit unglaublich waren. Die Erfindungen von Glas, elektrischem Licht oder Funk stehen beispielhaft dafür. Im 17 Jahrhundert stand die Menschheit angesichts der Erfindung der Dampfmaschine an einem ähnlichen Wendepunkt wie heute. Damals hat die Maschine die menschliche Muskelkraft ersetzt. Künstliche Intelligenz ist die„Dampfmaschine 2.0“, sie ersetzt die menschliche Denkleistung
„Wir stehen an einem kritischen Punkt. Die Herausforderung besteht darin, künstliche Intelligenz intelligent einzusetzen“, meint DC Zukunftsforscher Lars Thomson