Thought Leadership
Der Fachkräftemangel und der deutsche Gesetzgeber stellen die größten Gefahren für die Zukunft des deutschen Mittelstands dar. Das legt der aktuelle Report „Unternehmensnachfolge“ der Beratungsgesellschaft BWS, Firmenmitglied im Diplomatic Council, im Vorfeld der Veranstaltung „BWS Nachfolgerforum“ nahe. Für die Studie wurden 100 mittelständische Firmen befragt. Demnach stufen 86 Prozent der Unternehmen den zunehmenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften als „lebensbedrohlich für die deutsche Wirtschaft“ ein. An zweiter Stelle steht die Angst vor einer wirtschaftsfeindlichen Gesetzgebung, die bei 80 Prozent der befragten Mittelständler grassiert. „Für den Großteil der mittelständischen Unternehmer stellen offenbar die von der Politik gesetzten Rahmenbedingungen die größten Hürden dar“, erklärt BWS-Geschäftsführer Peter Hertweck, im Diplomatic Council als Chapter Director Baden-Baden engagiert.
Immerhin räumen knapp drei Viertel der Mittelständler laut Umfrage selbstkritisch eine nur mäßige Innovationskraft ein, auch in Ermangelung hochqualifizierter Fachkräfte. Über die Hälfte sieht hierbei die größte Gefahr in der digitalen Transformation, also der Umstellung auf digitale Geschäftsprozesse. 52 Prozent der Mittelständler sehen sich dadurch mit grundlegenden Marktveränderungen konfrontiert, die ihre Geschäftsmodelle teilweise völlig auf den Kopf stellen. Für ein Drittel der befragten Unternehmen resultiert hieraus nach eigener Einschätzung ein verschärfter internationaler Wettbewerb.
Weiterhin hat die Studie zutage gefördert, dass Finanzierungsfragen die mittelständische Wirtschaft keineswegs so stark belasten wie gemeinhin dargestellt. Laut Eigenauskunft stellt die Unternehmensfinanzierung nur für 40 Prozent der befragten Unternehmen eine Herausforderung dar. „Wenn 40 Prozent des Mittelstands mit der Finanzierung kämpfen ist das allerdings kein Grund zur Entwarnung“, gibt Peter Hertweck zu bedenken.