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Die Regierungen von sieben europäischen Ländern, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz, haben sich zur Einführung einer Anti-Corona-App auf Basis des Pepp-PT-Projekts, an dem das Diplomatic Council aktiv mitarbeitet, entschieden. Mit 13 weiteren Staaten, darunter acht europäischen, sind die Gespräche über Pepp-PT schon weit fortgeschritten. Das Projekt Pan-European Privacy Preserving Proximity Tracing, kurz Pepp-PT, stellt eine Anti-Corona-Technik zum Erkennen von Infektionsketten bereit, die allen Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit gemäß der General Data Protection Regulation der EU genügt.
Videokonferenz mit 60 Regierungsvertretern
Eine Videokonferenz unter Mitwirkung des Diplomatic Council, an der mehr als 60 Regierungsvertreter teilgenommen haben, hat folgende Eckpunkte zutage gefördert:
Die in vielen Ländern von der Bevölkerung und der Wirtschaft sehnsüchtig erwartete Lockerung der Beschränkungen wird vermutlich mit einer Zunahme der Infektions- und Todesfälle verbunden sein, wenn es nicht gelingt, Infektionsketten aufzuspüren und zu durchbrechen. Nur durch eine systematische und technik-basierte Verfolgung von Infektionsketten werden weitere Ausbreitungswellen des Virus zu verhindern sein. Daher empfiehlt sich: erst die Anti-Corona-App in der Bevölkerung ausrollen, dann die Lockerungen zulassen.
Pepp-PT ist ein technisches Rahmenwerk
Die Initiative Pepp-PT stellt ein vollständiges technisches Rahmenwerk zur Verfügung. Es erstreckt sich von der Kontakterfassung mittels Smartphone über die Verarbeitung im Backbone bis hin zur Analyse der umfangreichen Datenmengen. Pepp-PT stellt dieses Rahmenwerk ausschließlich Staaten, also keinen Unternehmen oder sonstigen Organisationen, zur Verfügung. Die Verwirklichung eines landesspezifischen Kontaktverfolgungssystem auf Basis von Pepp-PT obliegt den Regierungen. Trotz unterschiedlicher nationaler Auslegungen funktioniert die Technologie grenzüberschreitend.
Die Inbetriebnahme von Pepp-PT wird binnen weniger Wochen möglich werden. Das System wurde mit allen in Europa gängigen Android-Smartphones und iPhone getestet. Die jüngsten Ankündigungen von Apple und Google, die Bluetooth-Schnittstellen ihrer Geräte besser zugänglich zu machen, unterstützen den Ansatz Pepp-PT
Alle Partner arbeiten pro-bono
Alle an Pepp-PT Beteiligten wirken ebenso wie das Diplomatic Council pro-bono an dem Projekt mit. Alle Partner sind in der Idee geeint, Infektionsketten so präzise wie möglich identifizieren zu können, um so wenige Menschen wie möglich in Quarantäne schicken zu müssen bei gleichzeitiger Eindämmung der Pandemie.
Einen Schritt voraus statt hinterher
Dazu ist es notwendig, bei Infektionsketten stets einen Schritt voraus stat einen hinterher zu sein. Konkret: Bislang liefen die Verfahren darauf hinaus, dass sich ein positiv-getestet Infizierter in häusliche Quarantäne ergibt. Damit hinkten diese Methoden der Veirusausbreitung stets einen Schritt hinterher. Mittels Pepp-PT wird es möglich, jemanden, der engen Kontakt mit einem Infizierten hatte, zu identifizieren und in häusliche Quarantäne zu schicken, also der Ansteckung einen Schritt voraus zu sein.
Schutz der Privatsphäre
Pepp-PT setzt auf einen umfassenden Schutz der Privatsphäre. Bei der Installation der App erhält man eine virtuelle Identität, muss also seine wahre Identität nicht preisgeben. Alle Angaben, wen man wann getroffen hat (Kontaktverfolgung) werden ausschließlich auf dem eigenen Smartphone festgehalten und nicht an einen Server übermittelt. In dieser Liste der Kontakte werden ebenfalls ausschließlich die virtuellen Identitäten gespeichert, keine Klarnamen oder Nummern. Ältere Kontakte, die für die Eindämmung nicht mehr benötigt werden, löscht die App automatisch. Bei einer bestätigten Infektion innerhalb des eigenen Kontaktverlaufs, und nur in diesem Fall, wird die anonymisierte Kontaktkette auf einen Server übertragen, um das persönliche Risiko zu kalkulieren. Wenn man beispielsweise mit einer Person ein 15minütiges Gespräch geführt hat liegt das Infektionsrisiko deutlich höher als bei einer flüchtigen Begegnug für wenige Sekunden. Daraus leitet das System analytisch ab, ob man vermutlich infiziert wurde oder eben nicht.
Meldung nur bei eigener Zustimmung
Im Fall einer mutmaßlichen Infektion besteht der nächste Schritt in einem medizinischen Covid19-Test. Nur wenn dieser Test die Infektion bestätigt und man selbst zustimmt, also beides, wird man im Smartphone als „infiziert“ markiert. Nur bei eigener Zustimmung und Bestätigung durch das Labor prüft das System anhand der Kontaktkette, welche weiteren Personen gefährdet sind, nimmt für diese ebenfalls eine Risikoanalyse vor und warnt sie gegebenenfalls ebenso und veranlasst dann dieselben Schritte für diese Personen.
Social Handling obliegt der Regierung
Das System ist technisch in der Lage, eine Nachricht per SMS an die Betroffenen zu senden. Es obliegt den Regierungen bzw. ihren Gesundheitsämtern zu entscheiden, mit welchem Text informiert wird, welche Ratschläge erteilt werden und welche weiteren Maßnahmen danach folgen. Dieses sogenannte Social Handling gilt als ausschlaggebend für den Erfolg; es ist sicherlich nicht ausreichend, eine SMS in der Art „Sie sind wahrscheinlich mit Covid19 infiziert“ zu verschicken. Auch alle nachfolgenden Maßnahmen - Testpflicht, Maskenpflicht, häusliche Quarantäne etc. - obliegen allein der Regierungsebene.
Pepp-PT kann sowohl mit einer zentralen als auch mit einer dezentralen Datenspeicherung arbeiten. Auch dieser Entscheidung ist von Regierungsstellen zu fällen. Pepp-PT gewährleistet in beiden Fällen Datenschutz auf höchstem Niveau. Die Entwicklung einer landesspezifischen App liegt ebenfalls in Regierungsverantwortung; Pepp-PT stellt hierfür auf Anfrage eine Art Basis-App zur Verfügung.
Akzeptanz in der Bevölkerung
Die Wirksamkeit einer auf Kontaktkettenverfolgung basierenden Anti-Corona-App hängt entscheidend von der Durchdringung in der Bevölkerung ab. Es ist Aufgabe der Regierungen zu entscheiden, wie eine solche App im Land eingeführt wird und welche Argumente und Maßnahmen zur Anwendung kommen, um die Bevölkerung vom Nutzen zu überzeugen und zum Mitmachen zu motivieren.
Botschafter und Botschaften
Die Aufgaben des Diplomatic Council im Rahmen des Projekts sind mehrschichtig. Zum einen stellt es über die als Mitglieder im Diplomatic Council engagierten Botschafter direkte Kontakte auf Regierungsebene her. Zum anderen wirkt das Diplomatic Council selbst als Botschafter für Pepp-PT, um Empathie für das Projekt bei Meinungsmachern, in den Medien und in der Bevölkerung zu erzeugen. Hierzu greift das Diplomatic Council auf die Ressourcen seines langjährigen Agenturpartners euromarcom public relations (European Marketing Communications) zurück.
Die Kernbotschaft lautet: Die Lockerung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens hängt direkt mit der breiten Akzeptanz für ein Kontaktverfolgungssystem zusammen, um Infektionsketten zu identifizieren und unterbrechen zu können. Andernfalls drohen bei Lockerungen neuerliche und schlimmere Ausbreitungswellen des Coronavirus mit mehr Infizierten und mehr Toten als heute.