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Dr. Arne Freiherr von Neuberg
Kunst als Wertanlage

Das teuerste Kunstwerk der Geschichte ist „Salvator Mundi“ von Leonardo da Vinci. Es wurde bei einer Auktion von Christie‘s am 15. November 2017 für sage und schreibe 400 Mio Dollar verkauft. Doch man muss keineswegs in dieser Preislage investieren, um Freude an Kunst zu haben - und das gleich im doppeln Sinne: als Kunstobjekt und als Wertanlage.

Dr. Arne Freiherr von Neubeck stellt im folgenden wesentliche Eckpfeiler für wertorientierte Kunstinvestoren vor.

Stabil steigende Preise

Auf der einen Seite erleben wir sein Jahren eine steigende stabile Nachfrage. Die wichtigsten Treiber dieser Entwicklung sind:

  • Etablierte Sammler bleiben am Markt;
  • Neue Sammler aus neuen Ländern kommen strukturell hinzu;
  • High Networth Individuals wachsen zweistellig;
  • Volatile aber steigende Einkommen von Höchstverdienern (z.B. Hedgefonds Manager, Investment Banker).

Der stabil steigenden Nachfrage steht ein deutlich langsamer wachsendes Angebot an hochqualitativer Gegenwartskunst gegenüber:

  • Etablierte Künstler „produzieren“ zurückhaltend;
  • Neue „Shooting Stars“ schließen sich der Zurückhaltung rasch an;
  • Topkünstler aus neuen Regionen benötigen Zeit für konsolidierte Akzeptanz.

Daraus resultieren steigend-stabile Preise für hochwertige Gegenwartskunst.

Sammler und Spekulanten

Bei den Akteuren im Kunstmarkt lassen sich unterschiedliche Gruppen unterscheiden, die jeweils andere Nutzen aus ihren Kunstobjekten ziehen. Die wichtigsten Akteure sind:

  1. „Sammler-Sammler“ sind von einer eigenen geistigen und emotionalen Auseinandersetzung getrieben. Sie verlangen nach einer ästhetischen Rendite, indirekt gemessen als Differenz zwischen finanzieller Rendite eines Kunstobjekts und der Rendite von alternativen Investitionen (Opportunitätskosten).
  2. „Sammlungs-Sammler“ erwarten vor allem einen Zugewinn an sozialem Status durch den Besitz. Für sie steht die immaterielle Rendite im Vordergrund, also durch den Besitz die Darstellung der Persönlichkeit und Nutzung von Kunst als Kommunikationsinstrument.
  3. Spekulanten erwarten eine handfeste Rendite aus ihren Investitionen. Hier liegt der Fokus auf der finanziellen Rendite, gemessen als Veränderung des monetären Wertes eines Kunstobjekts.

Gute Gründe für Kunst

Es lassen sich anhand der genannten Charakteristika der Akteure fünf wesentliche Gründe für den Erwerb von Kunstwerken ausmachen. Diese seien hier im Überblick mit ihren Schlüsselmerkmalen aufgelistet:

Leasing im Unternehmen

• Bereicherung von Geschäftsräumen

• wechselnde Ausstellungen

„Kaufgut“ im Unternehmen

• Kunst als Abschreibungsobjekt

• Wandelung ins Privatvermögen

Statusgut

• Kunst aus Gefallen

• preislich weniger ambitioniert

Investmentgut

• Kunst als Gelegenheit

• spekulative Herangehensweise

Businesscase

• Kunst als Handelsmodell

• Ein- und Verkaufslogik, preissensibel

Steueroptimierungsmodell

• kurze Spekulationsfrist

• Erbschaftssteuerliche Möglichkeiten

Der letzte Punkt mag für viele besonders überraschend sein: Klug angelegt in Kunst, kann man sein Vermögen völlig steuerfrei an die nächste Generation verschenken oder vererben. Eine Entscheidung des Bundesfinanzhofs vom 12. Mai 2016 hat diverse Streitfragen zu diesem Thema abschließend zugunsten der Kunstsammler geklärt und ermöglicht eine nachhaltige Steuerplanung. Dazu ist beispielsweise ein Leihvertrag mit einem Museum ausreichend, das Wohnzimmer des Sammlers fungiert dabei sozusagen als ein ausgelagerter Museumsfundus. Eine förmliche Unterschutzstellung ist dazu nicht erforderlich; es genügt der Nachweis der Bereitschaft, die Vorschriften der Denkmalspflege zu befolgen. Aber Vorsicht: Das Eigentum an den Kunstwerken wird für jeden Gegenstand einzeln geprüft. Daher ist eine saubere Dokumentation schon bei der Anschaffung unerlässlich.

„Kunst als Steuersparmodell“ stellt nur ein Beispiel unter einer Vielzahl von Facetten dar, die der Kunstmarkt mit sich bringt. Was immer man mit Kunst vorhat, empfiehlt sich stets, einen erfahrenen Fachmann als Berater zur Seite zu nehmen.

Markt Amerika, Europa, Asien

Alle genannten Trends und Facetten treiben den globalen Kunstmarkt an. Die weltweite Verteilung stellt sich auf die Kontinente in etwa wie folgt auf:

Amerika: 26 Mrd Euro, davon 6,5 Mrd Euro Auktionsmarkt;

Europa: 19 Mrd Euro, davon 4,5 Mrd Euro Auktionsmarkt;

Asien: 14 Mrd Euro, davon 6,2 Mrd Euro Auktionsmarkt.

Das Volumen für „Rest of World“ wird auf rund 800 Mio Euro geschätzt.

Einstieg ab etwa 10.000 Euro

Kunst als Wertanlage macht übrigens nicht erst in der Hundert-Millionen-Euro-Klasse Freude. Schon ab etwa 10.000 Euro aufwärts kann man sich beispielsweise einen original „Andy Warhol“ zulegen. Das ist auf jeden Fall eine gute Investition, egal, ob man damit sein Wohnzimmer schmücken oder eine krisensichere Wertanlage sein eigen nennen will - oder beides.

Beratung für Mitglieder

Den Mitgliedern des Diplomatic Council steht Dr. Arne Freiherr von Neubeck gerne für ein unverbindliches Gespräch über Kunst als Wertanlage zur Verfügung. Kontaktherstellung über das Generalsekretariat des Diplomatic Council.