Thought Leadership
Von DC Mitglied Dr. Harald Schönfeld, Co-Autor der Bücher „Denken 5.0“ und „Automotive – Von Interim Managern lernen““ aus dem Verlag des Diplomatic Council
Es gibt wohl kaum eine Berufsgruppe, die mehr über die betriebliche Praxis weiß als Interim Manager. Auch wenn es überraschend klingen mag: Interim Manager wissen viel besser Bescheid als jeder dauerhaft festangestellte Manager, weil sie im Laufe ihres Berufslebens eine große Anzahl an verschiedenen Unternehmen, unterschiedlichen Situationen und Herausforderungen kennengelernt haben. Gerade in Zeiten, in denen sich viel verändert – wie etwa in der Folge der Pandemiejahre seit 2020/21 – bieten die Erfahrung, das Know-how und die besondere Rolle von Interim Managern einen wertvollen Schatz für Unternehmen. So arbeiten viele Unternehmen daran, schneller, flexibler, digitaler, agiler, exzellenter – aber auch krisenfester und resilienter – zu werden.
Vorbild für eine neue Generation
Interim Manager werden damit weit über ihre eigene Berufsgruppe hinaus Vorbild einer neuen Generation von Führungskräften. Diese werden weniger an der Ausfüllung von „Posten“ und Routine gemessen werden als vielmehr am Erfolg bei der Bewältigung der gewaltigen Veränderungen, die in beinahe allen Unternehmen anstehen. Dabei geht es nicht nur, aber auch, um die Bewältigung der Corona-folgen, sondern darüber hinausgehend um viele weitere Aufgabengebiete. Beispielhaft hierfür stehen der Umbruch in der Automobilbranche, das Internet der Dinge, das Herannahen der Künstlichen Intelligenz als betrieblicher Wertschöpfungsfaktor, oder die in vielen Firmen anstehende Nachfolge-Frage. Die Liste ließe sich beinahe beliebig fortsetzen – und in allen diesen Fällen stehen Interim Manager beispielgebend dafür, wie diese Aufgaben bewältigt werden können und sollten. Das hat mehrere Gründe: Interim Manager sammeln, wie schon dargelegt, Erfahrungen in vielen Unternehmen. Sie sind per se zum Erfolg „verdonnert“, wenn sie langfristig in der Branche bestehen und nach jedem Projekt wieder einen attraktiven Anschluss-Auftrag erhalten möchten. Das erfordert in erster Linie sichtbare und nachhaltige Erfolge bei der Umsetzung. Dafür benötigen sie neben der fachlichen Qualifikation eine hohe soziale Kompetenz, um sich in immer neuen (Führungs-) Teams einzufügen. Zudem müssen sie sich kontinuierlich selbst „vermarkten“ und dabei ihren Mehrwert für potentielle Kunden verdeutlichen. Wer diese Kriterien unter die Lupe nimmt, kommt man nicht umhin festzustellen: Diese Aspekte sind im Grunde auch für jeden festangestellten Manager von Bedeutung. Vor allem dann, wenn es darum geht, dass ein Unternehmen nicht nur im Weiter-so-Modus agiert, sondern die Herausforderungen der anstehenden Veränderungen aktiv annimmt und bewältigt. So können Unternehmen auf beinahe jeder Managerposition von dieser Berufsgruppe profitieren. Daher lohnt sich ein genauer Blick auf das Marktfeld der Interim Manager für jedes Unternehmen und für jede Führungskraft.