Thought Leadership
Von Dr. Harald Schönfeld*
Management: So fallen geschockte Couch Potatos vom Sofa
In Zeiten der Krise reagieren viele Chefs mit Ängsten und Schockstarre. Natürlich geht es in unsicheren Zeiten um Liquidität und das Überleben. Doch Einstellungen wie „Nichtstun hat keine Kostenstelle“ oder „Machen wir besser keine Fehler“ helfen nicht beim Wiederherstellen eines sicheren Gefühls – oder gar zur Sicherung der Zukunft.
Zwei klare Ansagen und zwei wichtige neue Themen gegen Couch Potatos im Management:
• Ein erster Weg, um aus der Lähmung durch Schrecken wieder ins HANDELN zu kommen, besteht im „Brille putzen“. Es geht darum, auch bisher Unvorstellbares - und vielleicht sogar Verdrängtes - anzuschauen. Klare Worte gehören dazu: Sich selbst gegenüber – und dann als Aufgabe in der Führung.
• Ist genügend „Luft“ vorhanden, steht konsequent das Nachholen versäumter Projekte an: „TUN tut gut!“
NEUES THEMA Nr. 1: Entwicklung von nachhaltiger Resilienz im Unternehmen – nicht kurzfristiger (Umsatz-) Maximierung oder (Kosten-) Einsparung. Dazu gehört das bewusste Einbauen von Redundanzen und Sicherheitsnetzen. ESG, d.h. Themen rund um Environment, Social, Governance, gehören zu einem smarten Risikomanagement. ESG wird damit zu einer echten Chance, einem Lösungsweg. Das ist viel mehr, als ein formelles Erfüllen neuer gesetzlicher Vorschriften oder erweiterter Anforderungen von Seiten der Stakeholder wie Investoren oder Banken.
NEUES THEMA Nr. 2: Entwicklung von Antifragility bzw. Antifragilität. Das betrifft die Fähigkeit von Systemen, als Ergebnis von Schocks, Volatilität, Fehlern, Störungen, Angriffen oder Ausfällen zu wachsen und zu gedeihen. Dazu gehört der Mut, bisherige Wege zu verlassen, zu lernen und sich auf Neues in all seiner Unsicherheit einzulassen.
Chefs müssen und sollen nicht alles selbst machen. Und bewährten Führungskräften im Hause können auch nur selten neben ihrem Tagesgeschäft zusätzlich noch weitere Projekte auf die Schultern gelegt werden. Manchmal ist ja bei neuen Themen auch neues Wissen oder eine Spezialkompetenz notwendig. Ein smarter Weg besteht darin, sich durch den Einsatz eines kurzfristig verfügbaren Interim Managers (m/w/d) zusätzliche VERSTÄRKUNG ins Haus zu holen.
* Dr. Harald Schönfeld ist langjähriges Mitglied im Diplomatic Council (DC), Geschäftsführer des DC Firmenmitglied United Interim (UI) und Herausgeber der gemeinsamen DC/UI Fachbuchreihe „Von Interim Managern lernen“