Thought Leadership
Dr. Harald Schönfeld: „Viele Firmen trauen sich nicht, Non-Performern zu kündigen, weil sie Angst davor haben, dass die Position zu lange unbesetzt bleibt. Manager auf Zeit sind die Lösung.“
„Viele Manager haben nur deswegen noch einen Job, weil die Unternehmen keinen geeigneten Nachfolger finden“, sagt das langjährige DC Mitglied Dr. Harald Schönfeld, Geschäftsführer der Personalberatung Butterflymanager. Er führt aus: „In meiner Beratungspraxis stoße ich auf viele Firmen, die Non-Performer weitermachen lassen aus Angst, keinen besseren Manager für die jeweilige Stelle zu finden. Doch wenn eine Organisation mit entscheidungs- und leistungsschwachen Führungskräften durchsetzt ist, sinkt auf Dauer die Performance des gesamten Unternehmens.“
Der Butterflymanager-Chef weiß Abhilfe: „Solange kein Nachfolger gefunden ist, sollte man einen erfahrenen Interim Manager einsetzen. Diese Führungskräfte auf Zeit sind es gewohnt, sich binnen weniger Tage in einen neuen Job hineinzufinden und ihn dann so lange vollumfänglich auszufüllen, wie es nötig ist. Das kann ein Monat oder ein Jahr sein.“ Nach Angaben von Dr. Harald Schönfeld stehen in Deutschland rund 12.000 Interim Manager bereit.
Mehrstufige Vorgehensweise für den Übergang
Der Experte empfiehlt eine mehrstufige Vorgehensweise. Erstens: Identifizierung der Non-Performer im Unternehmen. Zweitens: Auswahl geeigneter Manager auf Zeit mit Hilfe einer auf die Vermittlung von Interim Managern spezialisierten Personalberatung. Drittens: Kündigung des Non-Performers und Einstieg des jeweiligen Interim Managers. Viertens: Beauftragung der Suche nach dem langfristigen Nachfolger.
Dazu Dr. Harald Schönfeld: „Durch die Vakanzüberbrückung per Interim Management bleibt nichts liegen und es steht genügend Zeit zur Verfügung, einen wirklich geeigneten Nachfolger zu finden, ohne sich unter Zeitdruck auf eine möglicherweise weniger gute Wahl einlassen zu müssen.“
Chance für Veränderungen zum Positiven
Nach Erfahrungen des HR-Fachmanns führt der Einsatz von Interim Managern in der Regel zu positiven Veränderungen im Betrieb. Dr. Harald Schönfeld erläutert: „Die Manager auf Zeit haben in mehr Firmen gearbeitet als jede andere Führungskraft und dabei viele unterschiedliche betriebliche Herausforderungen gemeistert. Diese Erfahrungen kommen jedem Unternehmen, das sich einen Interim Manager ins Haus holt, unmittelbar zugute. In der Praxis bedeutet das im Allgemeinen, dass der Nachfolger eine viel bessere Arbeitssituation vorfindet als sie der Non-Performer hinterlassen hat.“
Führungskräfte auf Zeit
Interim Manager sind Führungskräfte auf Zeit, die Vakanzen überbrücken oder Sonderaufgaben übernehmen, für die im normalen Betriebsablauf keine Zeit bleibt. In Zeiten eines weiter um sich greifenden Mangels an qualifizierten Fach- und Führungskräften fällt Interim Managern eine Schlüsselrolle für den betrieblichen Erfolg zu. Sie schaffen den Freiraum, neue Projekte anzugehen, ohne das Tagesgeschäft zu gefährden, und die Freiheit, sich von Mitarbeitenden mit wenig Potenzial zu trennen, ohne eine schwer schließbare Lücke befürchten zu müssen. „Unternehmen, die Interim Manager nicht nutzen, kommen mir vor wie Firmen, die keine Computer einsetzen, weil es früher auch ohne ging“, sagt Dr. Harald Schönfeld, Geschäftsführer von Butterflymanager und zugleich Gründer und Partner von United Interim, der führenden Community für Interim Manager im deutschsprachigen Raum. Er ist weiterhin Herausgeber der Fachbuchreihe „Von Interim Managern lernen“, die im Verlag des Diplomatic Council erscheint.