Der Lenz ist da: Buntes Treiben angesichts der längeren und wärmeren Tage und traurige Besinnlichkeit im Angesicht des schrecklichen Krieges in der Ukraine – von diesen beiden Blickwinkeln auf die Welt war das Frühlingsfest des Diplomatic Council gekennzeichnet. Bei der Kleiderordnung waren viele Teilnehmer der Aufforderung nach einem ausgesprochen bunten Dress gefolgt, um den Lenz zu begrüßen; andere erinnerten mit dezent-dunkler Kleidung an die Situation in der Ukraine.
Hinzu kam ein drittes, fachliches, Thema: die Zukunft des Automobils und der deutschen Autoindustrie. Der Autoexperte und DC Chairman Thomas Gronenthal brillierte mit einem fulminanten Vortrag. Schon mit dem Auftakt-Statement „Es ist illusorisch zu glauben, die deutschen Autohersteller könnten mit der Digitalkompetenz der USA oder dem Kostenniveau Chinas mithalten“ hatte er die Zuhörer in seinen Bann gezogen. Sein Fazit war indes wenig erfreulich: Schwer angeschlagen vom Dieseldesaster rast die deutsche Autoindustrie auf den Abgrund zu. Das wird verheerende Folgen für den Industriestandort Deutschland haben. Es war eben in jeder Hinsicht ein Abend mit zwei Gesichtern.
Losgelöst davon standen bei den Teilnehmern vor allem die herzliche Wiedersehensfreude und das vertrauliche Gespräch sowie sachlich-hitzige Diskussionen im Mittelpunkt. Das stilvolle Ambiente und die exzellente Küche der hochherrschaftlichen Villa Bonn trugen zu einem überaus gelungenen Abend bei. „Ich habe selten an einem Abend so viele interessanten Menschen getroffen, so viel Freude gehabt und gleichzeitig soviel dazu gelernt“, fasste ein Teilnehmer beim Abschied zusammen.