Thought Leadership

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Lars Thomsen
Ende der Dummheit kommt 2020

Künstliche Intelligenz ist der wahrscheinlich wichtigste Trend für die nächsten zehn Jahre, wenn es um den Umgang der Menschen mit Maschinen geht, war ein Schlüsselergebnis des Zürcher Zukunftsgipfels des Diplomatic Council. DC Zukunftsforscher Lars Thomsen spricht vom „Ende der Dummheit“ und begründet: „Bislang waren Maschinen dümmer als Menschen. Das wird sich ändern.“

Der sog. Tipping Point, also der Umschwung von einer linearen zur exponentiellen Entwicklung, wird bei künstlicher Intelligenz spätestens 2020 kommen, prognostiziert Lars Thomsen. Bis dahin wird jeder von uns über einen persönlichen Assistenten verfügen, der in der Cloud funktioniert, mitdenkt und unseren Alltag – telefonieren, E-Mails beantworten, Termine absprechen usw. – organisiert. Alexa, Assistant, Cortana und Siri sind lediglich die Vorboten dieser Entwicklung.

Technologische Revolutionen in der Dimension der künstlichen Intelligenz sind nicht neu für die Menschheit. Sie hat durch ihre Kreativität immer wieder Technologien entwickelt, die zu ihrer Zeit unglaublich waren. Die Erfindungen von Glas, elektrischem Licht oder Funk stehen beispielhaft dafür.

Dampfmaschine 2.0

Im 17 Jahrhundert stand die Menschheit angesichts der Erfindung der Dampfmaschine an einem ähnlichen Wendepunkt wie heute. Damals hat die Maschine die menschliche Muskelkraft ersetzt. Künstliche Intelligenz ist die „Dampfmaschine 2.0“, sie ersetzt die menschliche Denkleistung.

„Die Herausforderung besteht darin, künstliche Intelligenz intelligent einzusetzen“, meint DC Zukunftsforscher Lars Thomson.

Dabei warnt er vor den gravierenden gesellschaftlichen Folgen, wenn menschliche Arbeitskraft zunehmend durch künstliche Intelligenz ersetzt wird. Software und Computer beziehen keinen Lohn und stellen damit unsere gesamte Gesellschaft auf den Kopf.

Schließlich basiert unsere Gesellschaft zu einem großen Teil darauf, dass Menschen für ihre Arbeit Lohn beziehen und ein Teil davon über Steuern und Abgaben für gesellschaftliche Zwecke verwendet wird. Diese Entwicklung wird viele Büroberufe betreffen, die sich das heute noch gar nicht vor stellen können oder schlichtweg die Augen davor verschließen.