Thought Leadership
Die Corporate Culture bzw. Unternehmenskultur kennzeichnet das Selbstverständnis oder die Persönlichkeit eines Unternehmens. Sie basiert auf einem sichtbar gelebten Wertesystem und einem daraus abgeleiteten Handlungskonzept. Konkrete Ausprägung der Firmenkultur ist die Arbeitsplatzkultur, also das Selbstverständnis eines Unternehmens über den Wert der eigenen Beschäftigten und den Umgang mit den Mitarbeitern. Um es mit Robert Levering zu sagen, einem der führenden Köpfe auf diesem Gebiet: „Ein attraktiver Arbeitsplatz ist da, wo die Mitarbeiter denen vertrauen, für die sie arbeiten, stolz sind auf das, was sie tun, und Freude an der Zusammenarbeit mit ihren Arbeitskollegen haben.“
Vertrauen ist das Kernmerkmal einer ausgezeichneten Arbeitsplatzkultur. Vertrauen wird geschaffen durch die wahrgenommene Glaubwürdigkeit des Managements, den Respekt, der den Mitarbeitenden ihrer Auffassung nach entgegengebracht wird, und das Maß an Fairness, mit der Mitarbeitende behandelt werden möchten. Der Stolz und der Teamgeist, den die Mitarbeitenden im Unternehmen erleben, sind weitere wesentliche Faktoren einer ausgezeichneten Arbeitsplatzkultur. Dieses empirisch fundierte und international bewährte Modell einer attraktiven, mitarbeiterorientierten Corporate Culture bildet eine Grundlage für die Arbeit des Diplomatic Council.
Die Vereinten Nationen stufen „happiness“ als aussagekräftigen Gradmesser für den sozialen Fortschritt einer Gesellschaft ein und stellen fest, dass „happiness“ zusehends ein wesentliches Ziel öffentlicher Politik darstellt. Daher hat das Sustainable Development Solutions Network (SDSN) der UNO schon 2012 den ersten World Happiness Report veröffentlicht. Autoren sind Prof. John F. Helliwell von der University of British Columbia und dem Canadian Institute for Advanced Research, Lord Richard Layard, Director des Well-Being Programme beim LSE Centre for Economic Performance und Prof. Jeffrey D. Sachs, Director des Earth Institute an der Columbia University, Director des SDSN, und Special Advisor für den ehem. UN Secretary General Ban ki-Moon. In der Tradition dieser UNO „Happiness Reports“ von 2012, 2013 und 2015 agiert das Diplomatic Council. Dabei stehen Motivationen und Maßnahmen zur Erreichung einer Vertrauenskultur in Unternehmen als Grundlage für „happiness“ und damit verbunden Lebensglück und Erfolg im Mittelpunkt.
Hinweis: In diesem Beitrag wird für „happiness“ das Kunstwort Glück(lichkeit) genutzt, da das deutsche Wort „Glück“ häufig irreführend ist und oft eher „luck“, also das zufällige Glück, meint.
Motivation und Maßnahmen
Unternehmen, die eine vertrauensbasierte Unternehmenskultur pflegen, senken damit ihre Transaktionskosten, unterstützen Kreativität und Leistungsbereitschaft ihrer Mitarbeiter, können sich schneller auf externe Einflüsse einstellen, unterstützen das psychische und physische Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter und sind erfolgreicher im Sinne aller Stakeholder. Somit entsteht auf vielfältige Weise Nutzen, und zwar für die Mitarbeiter, für die Gesellschafter, für die Kunden, für die Lieferanten, für weitere Geschäftspartner solcher Unternehmen wie auch für das gesamt Business-Ökosystem um diese Unternehmen. Darüber hinaus tragen diese Unternehmen durch ihr vorbildliches Verhalten auch dazu bei, dass das gesamte soziale Gefüge einer Nation oder einer Staatengemeinschaft von Vertrauen, Glück(lichkeit), Gesundheit und Erfolg geprägt ist.
Die Etablierung und Aufrechterhaltung einer Vertrauenskultur in und um Unternehmen ist dabei nicht nur abhängig von einer Grundhaltung des Unternehmers bzw. der Inhabergemeinschaft, sondern auch davon, dass es dem Unternehmen gelingt, angemessen wirtschaftlich erfolgreich zu sein, um damit den Spielraum für die Unternehmens- und Mitarbeiterentwicklung zu haben. Außerdem werden nur dauerhaft wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen als ernstzunehmende Vorbilder und Geschäftspartner akzeptiert. Nur wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen sind in der Lage, einen deutlichen sozialen Beitrag im Sinne einer CSR (Corporate Social Responsibility) zu leisten und damit gesellschaftlichen Nutzen zu erbringen.